Pilotprojekt FLEX bindet Bedarfsverkehre in die reguläre Fahrplanauskunft ein
Wer mit öffentlichen Verkehrsmitteln auf dem Land unterwegs ist, muss viel Geduld haben: Schlechte Anbindung, seltene Abfahrten, komplizierte Fahrtstrecken. Der Landkreis München verbessert jetzt mit dem Münchner Verkehrsverbund (MVV) erneut das ÖPNV-Angebot mit On-Demand-Verkehren.
Mit solchen Bedarfsverkehren schließen immer mehr Verkehrsverbünde bestehende Mobilitätsversorgungslücken. Im südlichen Landkreis München fahren insgesamt sieben Kleinbusse rund 250 Ein- und Ausstiegspunkte an, wenn der normale ÖPNV nicht (mehr) unterwegs ist.
Das Pilotprojekt FLEX, gefördert vom Freistaat Bayern für zunächst zwei Jahre, ging nun in den Testbetrieb. Neu ist vor allem, dass die neue MVV-App und andere digitale Auskunftsmedien des MVV Fahrten mit dem FLEX vorschlägt, wenn es keine passenden (oder nur deutlich umständlichere und somit unattraktivere) Fahrtverbindungen mit den klassischen ÖPNV-Verkehrsmitteln gibt. Fahrtanfragen und Fahrtbuchungen für FLEX können – nach einmaliger Registrierung – dann auch ganz einfach über die neue MVV-App vorgenommen werden.
„Innerhalb von 15 bis 20 Minuten nach der Buchung ist einer der Kleinbusse beim Fahrgast. Die Fahrzeuge verkehren dabei ohne Fahrplan; Abfahrtszeit und Strecke ergeben sich aus den Wünschen der Nutzenden. Ein Algorithmus legt dafür Fahrtwünsche mit ähnlichem Verlauf zusammen, was als Pooling bezeichnet wird. So werden Umwege reduziert und unnötige Fahrten eingespart. Zugleich wird eine verbesserte Auslastung der Fahrzeuge erreicht und eine möglichst optimale Anbindung an den ÖPNV im suburbanen Raum gewährleistet“, heißt es in einer Pressemeldung des Landkreises München.
„Dank eines neuen EFA-Moduls ist die Integration von On-Demand-Verkehren in eine bestehende Fahrtauskunft für unsere Kunden bequem und einfach zu bedienen. Mit unserer MaaS-App Gullivr, die auch der MVV für seine Fahrgäste nutzt, bieten wir gleich die passende App für alle Mobilitätsangebote: Bus, Bahn, aber eben auch Sharing-Angebote und On-Demand-Verkehre“, unterstreicht Geschäftsführer Christoph Mentz.
Da On-Demand-Verkehre extrem flexibel sein müssen und eben keiner strikten Linie folgen, muss auch deren Fahrt-Berechnung entsprechend anpassungsfähig sein. Der von uns entwickelte Algorithmus erledigt im Testgebiet für den MVV genau diese flexible Berechnung je nach Fahrgastaufkommen und Streckenwunsch.
So sollen in Zukunft die FLEX-Fahrzeuge aussehen, die der MVV in seinem On-Demand-Service anbietet.
… und das sind die vorläufigen Bediengebiete